Spaghetti al Pomodoro
So einfach und so banal, ist das für mich das Gericht, das pures Pastaglück für mich bedeutet. Treu nach Antoine de Saint-Exupéry, der sagte „Perfektion ist erreicht, wenn man nichts mehr wegnehmen kann“.
Echte gute Zutaten mit Amore ausgesucht, langsam mit viel Zeit eingekocht und dann vereint in einem Gericht das mich einfach so glücklich macht.
Einst habe ich das Gericht während meines Austauschjahres in den USA für meine Gastfamilie und die kleine Tochter gekocht. Ich war damals 16 – aber “Pasta al Pomodoro“ und den Nudelwassertrick von Oma Maria konnte ich damals schon richtig gut. Kleine, feine kulinarische „Werkzeuge“ aus der Trickkiste haben noch nie geschadet, dachten sich meine Mama und Papa bei der Erziehung scheinbar.
Meine Gasteltern Jayne und Miles waren begeistert, senkten aber meine Erwartungen weil sie kundtaten, dass die Tochter nur „Mac(cheroni) & Cheese“ essen würde. Nach dem Essen gab es bei der Hall Family eine neue Herausforderung…. Ab sofort mochte die Tochter nur noch Pasta al Pomodoro und Maccheroni & Cheese steht seitdem auf dem Abstellgleis. Auch 30 Jahre später haben wir übrigens immer die Pasta al Pomodoro sind in Oklahoma City regelmässig auf dem Speiseplan, inzwischen auch auf dem der Enkelkinder.
- Zubereitungszeit5 min
- Koch-/Backzeit45 min
- Gesamtzeit50 min
- Menge4
- Region
- Italienisch
- Gang/Kategorie
- Zubereitung
- Tags
Zutaten
- 500g gute Spaghetti (am besten aus einer traditionellen Manufaktur mit langer Trocknung und rauher Oberfläche)
- 100ml aromenintensives Olivenöl extra vergine +
- 20ml extra zum Verfeinern
- 1 Knoblauchzehe
- 10g Salz
- 550g hochwertige Kirschtomaten in Salsa, Passata oder geschälte Tomaten (bitte auf eine hochwertige Qualität achten)
- Frisches Basilikum nach Gusto – kleingeschnitten
- 100g frisch gerieben Parmigiano Reggiano DOP
Allora, so geht´s
In einem großen Topf die 100ml Olivenöl erhitzen und darin die halbierte Knoblauchzehe andünsten.
Nun die Tomaten dazugeben und die Soße auf kleiner Hitze langsam einkochen. Das darf gerne 30-45 Minuten köcheln. Immer mal wieder umrühren bis sich die Menge halbiert hat.
Nun das Nudelwasser aufsetzen, ausreichend salzen und die Nudeln darin al dente garen.
Am Ende des Garvorgangs 2 Schöpfkellen des Nudelwassers herausholen und zur Seite stellen. Eine weitere Schöpfkelle des Nudelwassers in den Topf mit der Tomatensoße geben und das Basilikum unterrühren während Du die Hitze etwas erhöhst.
Gut umrühren. Die Nudeln abgießen und in den Topf zu unserer duftenden Sugo geben, alles gut verrühren bis jede Spaghetti mit Tomatensoße bedeckt ist.
Sollte die Pasta etwas zu trocken sein mit etwas von dem Nudelwasser behelfen. Mit frischem Olivenöl verfeinern und direkt servieren.
Parmigiano nach Wunsch darüber streuen und warm geniessen!
Buona Spaghettata, Buona Campagna!
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Diese Resteverwertung ist eine Hommage an meine Oma, an die Traditionen der apulischen Küche und der italienischen Gastfreundschaft, bei der auch spontaner Besuch immer herzlich willkommen ist.
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Apulien ist bekannt für sein Weizen und entsprechend beliebt für seine Pasta, sein Brot oder auch seine Taralli. Die Frisella oder im salentinischen Dialekt frisèddha genannt entstand aus der Not heraus, das man auf dem Land oder zu hoher See eine Brotart benötigte, die lange haltbar und zugleich dennoch genussreich war. Man findet die Frisella auch in der Basilikata, Kalabrien (Fresa) und in Kampanien (Fresella).
Le Frise werden doppelt gebacken (bis-cotto) und können mit etwas Wasser wieder zum „Leben“ erweckt werden. Das Loch in der Mitte wurde für die bessere Aufbewahrung und den Transport eingebacken und war vor allem auch für die Fischer auf ihren langen Schiffsreisen ein Segen, da diese durch das Loch ihre Angelschnur fädeln konnten und die Frise dann im salzigen Meerwasser für ihre Mahlzeit vorbereiten konnten. Olivenöl und ein paar Zwiebeln und fertig war die „Bruschetta“.
Heute nutzt man am Tisch stilvoll eine Keramikschale „Sponzafrisa“, in der man in der unteren Hälfte das gesalzene Wasser gibt, die Frisella dann dort eintunkt und dann auf der oberen Hälfte diese dann zum Abtropfen legen kann. Die nächste „Glaubensfrage“ Land auf und ab ist neben dem Belag noch, wie viele kreisende Bewegungen man mit dem Öl über die Frisa macht. Un „Giro d’Olio“ direkt nach dem Wasserbad, dann der Belag und dann nochmal eine Runde Öl als Abschluss? Oder lediglich eine kreisende Ölbewegung als Topping?
Elementare Fragen bei der Zubereitung der Frisella und zum Teil auch Grundlage für ausufernde, lebhafte Diskussionen unter foodaffinen Apuliern – einfach herrlich mit welcher Leidenschaft man sich diesen Glaubensfragen hingeben kann. Ich persönlich genieße übrigens 2 Runden und lade euch herzlich ein, die Frisa mal selbst zu probieren und vielleicht mal eine Festa di Frisa zu organisieren… Die Bruschetta 2.0 macht bestimmt auch der Famiglia und den Amici viel Spass!