Bei den OLIVENÖLEXPERTEN

Anfangs gehörte auch er zu der schnell wachsenden Fangemeinde der Olivenölkam- pagne Elea. „Als ich das Olivenöl aus Kreta einmal probiert hatte, wollte ich nichts anderes mehr“, sagt Stefan Koszewski (44), der damals als Marketingexperte in der Automobilbranche arbeitete. 

Wie viele andere Genießer freute er sich Jahr für Jahr, wenn Kampagnengründer Peter Emming (†49) mit der großen Bestellung aus Griechenland zurückkehrte und das Öl verteilte, das die Menschen per Vorkasse erstanden hatten. 2009 starb Emming an Krebs, die Kampagne stand vor dem Aus. Und Koszewski beschloss, sein Berufsleben radikal zu verändern. „Ich habe mich mit der Witwe in Verbindung gesetzt und dann ein Geschäft gesucht“, erzählt der 44-Jährige. Ein Ladenlokal hatte es bis zu dem Zeitpunkt gar nicht gegeben, die Ölübergabe hatte in Lagern oder Privathäusern stattge- funden.

Am 15. Oktober 2010 eröffnete Koszewski sein Elea an der Geibelstraße 18. „Pro Ikea-Regal hatte ich ein Produkt“, erinnert er sich lachend, „das sah hier aus wie im Konsum.“ Nach gut neun Jahren hat sich das geändert: Neben Olivenöl verkauft der Händler auch Pasta und Pesto, Kaffee, Tee, Risottoreis, Sardinen, Thunfisch, Zwiebelmarmelade, Schokolade, Senf, Tomaten- und Aprikoenessige und viele Köstlichkeiten mehr – sein Geschäft mit Präsentkörben boomt.

Das gilt auch für ein weiteres Angebot von dem Öl-Fana- tiker. Etwa fünfmal pro Mon- nat bietet Stefan Koszewski Olivenölseminare für zwölf Personen an, aktuell sind die Kurse bis Ende April ausgebucht (siehe auch Infokasten). In den Seminaren räumt er mit Olivenöl-Irrtümern auf („Natürlich eignet sich Olivenöl zum Braten, eine gute Sorte kann man auf 160 bis 190 Grad erhitzen“) und klärt ein weit verbreitetes Missverständnis: „Grüne und schwarze Oliven wachsen am gleichen Baum, grüne werden unreif geerntet, schwarze vollreif.“ Er berichtet von der Geschichte des Olivenöls, von Erntemethoden und erklärt, woran man Qualitätsprodukte erkennt. „Ein gutes Öl muss die Komponenten fruchtig, bitter und scharf vereinen.“ Bei den Verkostungen schummelt er den Teilnehmern stets ein billiges Olivenöl aus dem Supermarkt unter – „und jedes Mal merken sie es“, freut sich der zertifizierte Oli- venölverkoster.

Der seine Olivenölbauern übrigens allesamt persönlich kennt. Die Früchte bezieht er aus Kreta, Spanien, Italien und Frankreich. In der Provence besuchte er gerade im November einen alten Bekannten: Jürgen Piquardt (77), der lange das Restaurant

„La Provence“ in Ricklingen führte und nun in Frankreich lebt. „Wir haben gemeinsam geerntet, zwei Tage lang 500 Kilo Oliven mit der Hand gepflückt“, erzählt er begeis- tert. Daraus wurden 50 Liter „tolles Öl“, das es nun in der Südstadt zu kaufen gibt.

Die Anbaugebiete besuchen, den Laden leiten, die Patchworkfamilie mit vier Töchtern und einem Hund managen – Koszewski führt ein bewegtes Leben („Meine 40-Stunden-Woche habe ich Donnerstagmittag voll“). Aber ein reiches. „Ich arbeite deutlich mehr als früher, verdiene deutlich weniger und bin deutlich glücklicher.“

Text: Stefan Koszweski

ELEA

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Elea – Olivenöl. Wein. Gutes 
Geibelstraße 18
30173 Hannover

www.elea-hannover.de 

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